Gerade noch VUKA-Welt, jetzt BANI-Welt! Was heißt das für Personalbeschaffung und -auswahl? PMCI hat mal einige Kernbotschaften formuliert:
1. Herausforderungen durch Zerbrechlichkeit (Brittle): Die Zerbrechlichkeit moderner Arbeitsmärkte und Organisationen zwingt Unternehmen, ihre Personalbeschaffung an unsichere Rahmenbedingungen anzupassen. Traditionelle, langfristig ausgelegte Stellenbesetzungen verlieren an Bedeutung, da sich Anforderungen und Rollenprofile schneller ändern. Unternehmen sollten stärker auf flexible Vertragsformen, projektbasierte Zusammenarbeit und agile Recruiting-Strategien setzen. Zudem wird die Vorhersage von zukünftigen Kompetenzanforderungen erschwert, was die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassung von Stellenausschreibungen und Auswahlverfahren mit sich bringt.
2. Umgang mit Ängsten und Unsicherheiten (Anxious): Bewerberinnen und Bewerber sind zunehmend mit Unsicherheiten in Bezug auf ihre berufliche Zukunft konfrontiert. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Personalbeschaffung: Arbeitgeber sollten verstärkt auf Employer Branding und transparente Kommunikation setzen, um Sicherheit und Vertrauen zu schaffen. Gleichzeitig verlangen Bewerbende nach klaren Karriereperspektiven und flexiblen Arbeitsmodellen, um persönliche Risiken zu minimieren. Rekrutierende müssen ihre Ansprache empathischer gestalten und individuelle Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen.
3. Anpassung an nicht-lineare Entwicklungen (Nonlinear): Nicht-lineare Veränderungen und plötzliche Disruptionen erfordern von Unternehmen eine hohe Agilität in der Personalbeschaffung. Planungszyklen werden kürzer, und es braucht schnelle, iterative Rekrutierungsprozesse. Technologien wie KI-gestützte Analysen und Talent-Matching-Systeme gewinnen an Bedeutung, um kurzfristig auf geänderte Marktbedingungen zu reagieren. Gleichzeitig wird die Fähigkeit, mit Unsicherheiten umzugehen, zu einem zentralen Auswahlkriterium bei der Kandidatenauswahl. Resilienz und Flexibilität werden genauso wichtig wie fachliche Kompetenzen.
4. Umgang mit Unverständlichkeit und Komplexität (Incomprehensible): Die zunehmende Komplexität und Unverständlichkeit vieler Prozesse, etwa durch den Einsatz neuer Technologien oder globalisierte Arbeitsmärkte, erfordert eine Neuausrichtung von Auswahlkriterien. Statt spezifischem Fachwissen gewinnen Metakompetenzen wie Lernfähigkeit, Problemlösungsdenken und Anpassungsfähigkeit an Bedeutung. Personalbeschaffungsteams sollten stärker interdisziplinär arbeiten, um komplexe Anforderungen besser zu verstehen und Talente entsprechend zu identifizieren. Digitale Tools, die Daten auswerten und Muster erkennen, werden entscheidend, um Übersicht und Struktur in komplexen Rekrutierungsprozessen zu schaffen.
5. Zukunft der Personalbeschaffung in der BANI-Welt: Insgesamt wird die Personalbeschaffung in der BANI-Welt dynamischer, technologiegetriebener und menschenzentrierter. Unternehmen, die erfolgreich rekrutieren wollen, müssen in Systeme und Prozesse investieren, die schnelle Anpassungen ermöglichen. Gleichzeitig wird die Förderung einer positiven Candidate Experience wichtiger denn je, da Bewerbende zunehmend Wert auf Transparenz, Sicherheit und Vertrauen legen. Führungskräfte und HR-Teams sollten agil, empathisch und technologisch versiert agieren, um die Herausforderungen dieser neuen Realität zu meistern und zukunftssichere Teams aufzubauen.